Spaziergang um den „Fahler Wasserfall“..!
Ein Spaziergang, das ist eigentlich nicht mehr, als „frische Luft schnappen“, oder sich mal eben etwas „die Beine vertreten“..! Und dazu nimmt man dann natürlich auch nicht viel mehr mit, als das, was man auf der Haut trägt und gute Laune.
Da ich mir so aber irgendwie etwas „nackt“ vorkam, habe ich mir mal vorsichtshalber noch die Kamera um den Hals gehängt und die Wanderstöcke gegriffen. Schließlich erwartete ich tolle Motive – unser Ziel war der Fahler Wasserfall.
Sonntag war Muttertag und unsere Tochter Manuela überraschte ihre Mama mit einem Besuch und blieb auch über Nacht. Natürlich hatten Papa und Tochter alles abgesprochen, nur Mama war wieder mal völlig ahnungslos gewesen. Aber so soll das ja auch sein, mit einer Muttertags-Überraschung!
Nach einem tollen (und späten) Frühstück fahren wir hinauf zum Feldberg-Pass und dann auf der anderen Seite hinunter, ins Wiesental, Richtung Todtnau. In einer Haarnadelkurve macht ein großes Schild auf die St. Wilhelmer Hütte aufmerksam. Hier ist ein idealer Parkplatz, um den Fahler Wasserfall zu besuchen. Ein Trampelpfad führt gleich links hinunter und bringt uns von oben an die einzelnen Gefäll-Stufen.
Schon beim ersten Foto ärgere ich mich über meine Naivität, das Stativ zu Hause zu lassen. Noch im letzten Bericht, („Zuhausebleib-Wetter„), machte ich am Todtnauer Wasserfall darauf aufmerksam, dass man bei fließendem Wasser, unbedingt lange Belichtungszeiten (mindestens 1/30 Sekunde) benötigt. Dass man das aber nicht mehr „aus der Hand“ fotografieren kann, weiß ich natürlich auch!
„Anfänger..!“ fluche ich leise vor mich hin und lege die Kamera improvisiert auf einen Wanderstock. So geht es etwas besser, als „frei“ aus der Hand, aber wirklich gestochen scharfe Bilder sind auch so kaum möglich. Vor allem dann nicht, wenn man im Telebereich des Zooms arbeitet!
Auch der Fahler Wasserfall führt, aufgrund der anhaltenden Regenfälle, gut Wasser. Der Einzugsbereich des Rotenbaches liegt einerseits oben, am Stübenwasen, aber viel Wasser kommt auch von der südlichen Feldberg-Flanke. Nach den Gefäll-Stufen fließt er dann, etwas unterhalb, in die „Wiese“.
Wir folgen dem Weg hinunter und passieren immer wieder eindrucksvolle Brücklein, die tolle Ausblicke auf die einzelnen Wasserfälle bieten. Die sind wohl alle gerade frisch restauriert, denn sie wirken durchweg völlig neu (und absolut sicher!).
Wer am Bachbett genauer hinsieht, wird auch hier immer wieder Kleinode finden: hier wächst nämlich Brunnenkresse! Und nachdem unsere Angst vor dem Fuchsbandwurm in die Schranken gewiesen worden ist, (Siehe dazu unseren Artikel: („Fuchsbandwurm-Gefahr an Waldbeeren – nur Legende?„) darf man sie ja auch wieder nach Herzenslust genießen! Oder lieber doch nicht? In Frankreich sind inzwischen einige Fälle von Infektionen mit dem Großen Leberegel, durch den (rohen) Verzehr von Brunnenkresse nachgewiesen worden..!
Aber der Kenner weiß: Nicht kontaminiert ist sie ein wahrer „Nieren-Putzer“, was man einige Zeit nach ihrem Genuss, ganz sicher immer auch am eigenen Leib „erfahren“ darf..! (Ähnlich, wie beim Verzehr von Spargel!) In der Naturheilkunde gilt sie zudem noch als appetitanregend, harntreibend und wehenfördernd!
Aber noch etwas haben wir entdeckt: Bärlauch! Und der ist hier noch viel weiter zurück, als beispielsweise in den Rhein-Auen. (Siehe unseren Bericht: „Bärlauch sammeln – ohne Reue..!„) Somit hätte man nämlich die Möglichkeit, die Bärlauch-Saison um einige Wochen zu verlängern!
Weiter unten geht der Wanderpfad dann wieder in einen fast ebenen „Spazierweg“ über, der nun, etwas oberhalb der „Wiese“, durch einen herrlichen Maiwald führt. Das frische Maigrün der Buchenblätter fasziniert hier aber wohl nicht nur mich und Claudia, denn auch „Wander-Muffel“ Manuela schwärmt plötzlich in den höchsten Tönen!
Ein Schild mit der Aufschrift „Lawine“ führt zu weiterer Erheiterung meiner Schwaben-Mädels: es zeigt den Weg zur gleichnamigen Wirtschaft, an der Straße nach Todtnau, genau gegenüber der Grafenmatt-Lifte.
Wir folgen nun zuerst ein paar Meter der Straße, schwenken dann aber rasch wieder hinunter, in die saftig-grünen Weiden. Nach dem Überqueren der „Wiese“, die dem gleichnamigen Tal den Namen gibt, zieht der Weg wieder sachte hinauf, zu den Wasserfällen und zurück, zum Parkplatz.
Unser Fazit: Keine Wanderung, aber ein richtig toller Abenteuer-Spaziergang, für die ganze Familie. Wenn Ihr hier mal vorbei kommt, unbedingt anhalten. Der Abstecher lohnt sich!
Nicht wirklich für Kinderwagen geeignet, aber die „Kleineren“ finden hier auch mal auf der Schulter Platz. Die „Größeren“ vielleicht etwas an der kürzeren Leine führen. Rundweg – etwa 2,5 Km.
Dein kleiner „Wandermuffel“ findet Deinen Bericht gaaaaanz toll. Ich freu mich schon auf den nächsten Wasserfall. Auch danke von meinem Hund, der fand es auch super 😉
Auch dieser „Spaziergang“ zeigt uns mal wieder wie schön und zugleich fazienierend unser Schwarzwald ist. Der Wassefall von Todtnau war mir bisher ein Begriff; dass aber in seiner unmittelbaren Nähe sich noch ein so schöner Wasserfall befindet, der zu mal auch schön erschlossen zu sein scheint, war mir nicht so geläufig. Aber Dein Bericht hat mich neugirig gemacht und wenn wir von der Waterkant zurück sind, werden wir auch mal dieses Schwarzwälder Kleinod unter unsere Füsse nehmen. Danke für den wiederum schönen ( wenn auch sehr familären ) Bericht.
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